Gegenwärtigkeit

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Wir zivilisierten Menschen von heute sind bis auf wenige Ausnahmen sehr kopfgesteuert; "Gegenwärtigkeit" mutiert zu einem theoretisierten Begriff, den kaum einer von uns wirklich ausreichend zu leben wagt. Zu sehr dirigiert unser Kopf mit seinem Denken unser Leben und Erleben.



Gegenwärtigkeit


Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft

Dafür gibt es den Begriff "Zeit"; ein Phänomen unserer dualen Welt, in der wir leben. Sie ist eine Illusion unserer Begriffswelt. Der Gegensatz dazu ist die Zeitlosigkeit. Zeitlosigkeit und Gegenwärtigkeit sind im Grunde ein und das Selbe, denn in dem Moment, wo wir uns in die Gegenwärtigkeit begeben, verliert Zeit an Bedeutung. Wir befinden uns dann im JETZT, im Augenblick. Der Augenblick ist in seiner Wandlung immerwährend. Wir sind gegenwärtig, wenn wir nicht in Gedanken in der Vergangenheit oder in der Zukunft verweilen, denn wenn wir gedankenverloren sind, ist es unmöglich, HIER zu sein. So sind die meisten von uns die meiste Zeit gedankenverloren abwesend. Sicher, wir sind das Ergebnis von dem, was wir in der Vergangenheit waren; in diesem Sinne ist die Vergangenheit unverrückbar, unveränderbar; und in der Zukunft manifestiert sich jenes, das wir im Jetzt erschaffen. Schlussfolgernd weise ich darauf hin, wie wichtig es ist, dass Hier und Jetzt bewusst zu gestalten.


Glück und Unglück

Viele von uns sind in der Gegenwart nicht glücklich, weil sie Vergangenem nachtrauern oder ihr Glücklichsein in die Zukunft projizieren. "Wenn ich dies oder jenes erreicht habe, dann bin ich glücklich". Damit treiben viele von uns ihr Glück vor sich her, aber sie werden es so nicht erreichen.
"Lieben heisst glücklich sein mit...."; ein Satz aus dem hawaiianischen Schamanismus, der das zum Ausdruck bringt, was ich sagen möchte: Glücklichsein kann nur im Moment stattfinden, jetzt, in diesem erlebten Augenblick. Ich habe die Wahl, mich in jedem Moment glücklich oder unglücklich fühlen zu wollen. Letztendlich spielt Glück oder Unglück keine Rolle mehr, wenn man wirklich ganz und gar gegenwärtig im Moment ist.



Der Verstand

Das Denken ist der Faktor, der uns am Meisten aus der Gegenwärtigkeit fernhält. Der Verstand ist so dominant, dass er unser ganzes Verhalten steuern will. Er ist ein exzellentes Werkzeug; brauchbar um unseren Alltag zu meistern, aber wenn er die totale Führung in uns übernimmt, werden wir zum Kopfmensch, abgetrennt von unserer Seele und unserem Dasein. Der Verstand macht uns glauben, dass es ausser ihm und sein Denken nichts mehr anderes gibt. Bei Dingen, die er nicht begreift, ist er kurz irritiert, dann aber sehr trickreich, indem er immer eine Erklärung findet, die uns in diesem Moment zufrieden stellt, auch wenn jene Erklärung möglicherweise nicht haltbar ist. Der Verstand kann Seele, Unendlichkeit, Zeitlosigkeit, Ewigkeit, Leben usw. nicht greifen. Dafür eignet er als Werkzeug nicht. Wir müssen uns eingestehen, dass wir möglicherweise doch mehr als unser Verstand sind, oder nicht?



Meditation

Meditation ist ein sehr nützliches Mittel, um das Denken einzugrenzen und die anderen Anteile in uns zum Sprechen zu bringen. Die Meditation als Innenschau; werde zum Beobachter Deines Verstandes; werde zum Beobachter Deines Denkens; werde zum Beobachter Deines Fühlens. Wenn Du dich schwach fühlst, getrennt, zerstreut, schmerzhaft, dann kehre in Dich und meditiere. Mache es ebenso, wenn es Dir gut geht. Über Meditation ist viel geschrieben worden. Auch hier auf der Homepage ist ein Artikel über das Thema Meditation verfasst. In der Meditation haben wir schöne Möglichkeiten, unser ganzes Sein zu erfahren; jenseits von Denken und Fühlen.



Das Denken einstellen

Denken ist wichtig und nützlich für das Bewältigen des Alltags, Dinge zu organisieren usw.; aber es wie bei allem: wenn etwas zu viel ist, dann ist es zu viel. Es ist nützlich, hin und wieder einmal innezuhalten und zu beobachten: welche Gedanken produziert mein Verstand gerade? Fällt mir auf, dass ich gerade mal wieder "weg" war? Geh in solchen Momenten wieder ins Jetzt. Komme wieder im Hier an. Wenn Du Dich gerade schlecht fühlst, akzeptiere es. Ebenso, wenn Du Dich gut fühlst. Sehe, was Du siehst; rieche, was Du riechst; höre was Du hörst, spüre, was Du spürst und tu es mit ganzem Herzen und Sein. Wenn Du etwas hast, worüber Du nachdenken möchtest, tu es, aber bleibe nicht darin hängen.



Denkkörper - Schmerzkörper - Emotionalkörper

Psychologen und Esoteriker; und nicht nur die; sprechen vom Denkkörper, vom Schmerzkörper und vom Emotionalkörper und auf welche Art und Weise sie in unser Leben und Erleben eingreifen. Diese "Körper" sind Instanzen in uns, die massgeblich auf unser Bewusstsein und Erleben zugreifen; und zwar derart, dass sie unser Fühlen und Handeln bestimmen. Doch sind es genau diese, die uns aus unserer Ganzheit herausreissen, uns von der Quelle entfernen; die Quelle dessen, was wir sind und aus der wir unsere Kraft schöpfen. Der Denkkörper, der im Denken verhaftet ist; er steht unmittelbar im Zusammenhang mit dem Schmerz- und Emotionalkörper, denn das Denken ruft immer auch Emotionen hervor. Dem Emotionalkörper geht es nur um eines: Emotionen fühlen; dabei ist es egal, ob wohlfühlende, oder schmerzhafte Emotionen. Wo immer wir diesen die Oberhand lassen, sie führen uns weg vom Gewahrsein des Ganzen. Ich spreche damit nicht gegen Emotionen; sie sind da und wollen gefühlt werden; es ist sehr gefährlich, Emotionen auf Dauer zu unterdrücken. Ob und wie wir sie allerdings ausagieren, dass ist Frage des eigenen Grades von Bewusstheit.



Fühlen - Spüren - Wahrnehmen

Worte sind oftmals nicht hinreichend genug, um gewissen Dingen ganz Aufschluss zu geben. Ich unterscheide zwischen Fühlen der Emotion und Spüren als Wahrnehmung. Eine Emotion fühle ich, wenn sie in mir hochkommt als das, was es ist: eine Emotion. Das Spüren ist eine erweiterte Wahrnehmung, oftmals aus dem subtilen Bereich, das Feingefühl für bestimmte Dinge, die intuitive Wahrnehmung. Das Spüren, wie der Zeiger auf der Skala eines Messgerätes, alle Nuancen wahrnehmend; das ist das, was wir z.B. durch Meditationsübungen gut verfeinern können.



Bodenständigkeit

Bei den ganzen Übungen mit spirituellen Ebenen weise ich darauf hin, dass die eigene Bodenständigkeit oft und gerne vergessen wird; zu schön können die Zustände sein, die sich einstellen. Wer z.B. mit dem Meditieren anfängt, wird sehr bald erst einmal eine innere Euphorie verspüren. Doch wer nach oben wachsen will, muss sich auch um seine Wurzeln kümmern, sonst kommt nach dem Höhenflug fast unweigerlich der Fall. Für den Erhalt der eigenen Bodenständigkeit gibt es eine Tätigkeit, die man "sich erden" nennt. Es gibt viele Arten, sich zu erden. Ich empfehle Spaziergänge mit bewusster Bodenberührung, Bäume umarmen, körperliches Training, körperliche Tätigkeiten, und auch spezielle Atem-Meditation mit dem Wurzelchakra. Diese Übungen helfen, die Verbindung mit der Mater, Mutter Erde, wieder herzustellen, denn Mutter Erde ist Diejenige, die uns in unseren Körper hier trägt und hält; den Körper, den wir bewohnen und der aus ihr gemacht ist.




In der Gegenwärtigkeit sein

Es ist immer wieder ein schöne Übung, sich in die Gegenwärtigkeit zu begeben, am besten so oft wie möglich. Als Kinder konnten wir das gut, beim Spielen. Jeder wird sich noch daran erinnern, wie er damals beim Spielen in dem, was gerade gespielt wurde, aufgegangen ist. Das Denken hat in jenen Augenblicken aufgehört. Heute erschaffen wir uns Ersatz mit Fernsehen, Zigaretten rauchen, Hobbies usw. ... Die Liste ist lang. Wir nenne es "Ausspannen", aber ob da wirklich jedes Mittel brauchbar ist, sei in Frage gestellt. Vielmehr erachte ich es als wichtig, bewusst in die Gegenwärtigkeit zu gehen; indem man das, was man gerade tut, ganz und gar tut, mit vollem Bewusstsein, mit aller Liebe, zu der man fähig ist; ganz egal, ob man gerade einkauft, Auto fährt, arbeiten geht, sich mit jemanden trifft, mit der/dem Liebsten sein und...und...und...
Gegenwärtigkeit zu leben bedeutet auch, Menschen und Situationen so zu akzeptieren, wie sie sind. Nicht immer können wir mit dem Kopf durch die Wand. Gegenwärtigkeit bedeutet Annehmen, Akzeptanz, Bewusstheit über eigene Schöpfung des Erlebten.



Gegenwart



Gegenwärtigkeit beginnt da, wo das Denken aufhört.       (C. Malzahn)





Text von Christian Malzahn




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