Ernährung

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Unsere Ernährung ist ein zentrales Thema. Viele Menschen benötigen viel Nahrung. Doch während die Zivilisation immer mehr verfettet und krank von der Nahrung wird, die sie zu sich nimmt, so sterben in anderen Teilen der Welt Menschen an Seuchen und Unterernährung. Die industrielle Supermarkt-Nahrung ist nicht gesund, das ahnt inzwischen jeder nachdenkende Mensch. Ersatz jedoch ist schwierig. Wer hat noch Zeit für den eigenen Gemüsegarten, so wie zu entschleunigten Vorzeiten? Jeder in der zivilisierten Welt ist unter Stress, Zeitdruck, Beschaffungs-Stress und Konsumdruck. "Freiheit ohne Eigenverantwortung" ist der Slogan der heutigen Zeit. Aber frei; wer ist denn wirklich noch frei? Und wer hat Zeit und Muse, eigenverantwortlich zu leben? Und doch. Jeder kann etwas dazu beitragen, in dem er bei sich selbst beginnt. Die Ernährung ist ein praktischer Weg, freier und eigenverantwortlicher zu werden. "Du bist, was Du isst".



Tiere

Das Tier

Das Tier, es ist in seiner unbewussten, unbedarften, vorbehaltslosen Liebe. Diese Kühe auf dem Foto rechts habe ich gesehen, angefasst, in die Augen geschaut. Sie sind neugierig, liefen mir am Zaun entlang nach. Und ich hatte das Gefühl von tiefem Mitgefühl und Berührtsein.

Diese Tiere haben mein Gemüt berührt. Früher, wo ich noch unbedarft Fleischprodukte gegessen hatte, hatte ich "Tier" und das Produkt "Fleisch" irgendwie voneinander getrennt. Die Wurst war zwar vom Tier, aber es war "was anderes". Heute mag ich den Anblick und den Geruch von Fleisch nicht mehr, egal ob roh der gegrillt. Wohl aber war der Verzehr von Fleisch eine lange Zeit meines Lebens von klein auf.






Fleischverzicht

Ich bin schon seit etlichen Jahren Vegetarier. Ich begann dann auch bewusst auf Ei und Milchprodukte aus dem Supermarkt zu verzichten. Das ist etwas was man landläufig als "vegan" bezeichnet. Durch die Dinge, die ich praktiziere; Yoga und Meditation, verändert sich die Sicht über die Dinge. Mein Entschluss, damals, auf das Fleisch-Essen zu verzichten, es hat mit Bewusstsein und mit dem Mitgefühl zu tun, das ich dem Tier gegenüber hege. Kein Fleisch mehr zu essen ist mein Weg, um meinen persönlichen Beitrag dazu zu leisten, damit das Leid, welches die Tiere durchmachen müssen, vermindert wird. Ab einem gewissen Punkt ist das Mitgefühl grösser, als die Lust auf Fleisch. In Bezug auf Fisch denke ich ähnlich. Ich bin kein militanter Fleisch-Verweigerer, aber irgend etwas muss getan werden; und das kann nur jeder für sich selbst entscheiden. In einer Gesellschaft, die auf Freiheit ohne Verantwortungsübernahme und auf Konsum getrimmt ist, ist das nicht einfach. Es ist alles zu "normal" und "selbstverständlich". Der Mensch tut sich schwer, auf Konsum zu verzichten. Das Wort "Entsagung" wird sehr selbst-quälerisch aufgefasst.


Das Leid der Tiere

Ich bin jemand, der sich seiner Freude, die er ist, sehr bewusst ist. Aber beim Gedanken an Fleisch essen, da empfinde ich keine Freude mehr. Viele essen Dinge, "weil es schmeckt". Was "gut schmeckt", heisst aber nicht zwangsläufig auch, dass es gut und gesund ist. Ungewürzt schmeckt Fleisch mal gar nicht. Also, was "schmeckt" denn da eigentlich wirklich? Gerade in sogenannter "Junk Food" ist es die Chemie, die so "schmackhaft" macht. Das Bewusstsein wird einfach ausgeblendet. In Bezug auf das Fleisch-Essen wird die Qual der Tiere ebenso ausgeblendet. Das Tier ist "Nutztier", eine "Sache". Tierschutzgesetze ändern die Qual im Grossen und Ganzen nicht grossartig. Es existiert tägliches, unsägliches Leid unter den Tieren. Wir sind nicht davon freigesprochen, wenn wir unser Steak an der Fleischtheke einpacken lassen; aber wir können so tun, als ginge uns das nichts an. Egal ob Stall oder "bio": ein Tier wird gezüchtet, dann getötet und "verarbeitet". Das Meiste davon wird weggeworfen. Fleisch zur üblichen Handelsware, "ent-tiert". Die "Gnade" für das Tier: es muss nicht lange leben. Schweine sind sehr intelligente Tiere. Hühner sind sehr lustig und fröhlich. Rinder sind sehr soziale Herdenwesen. Ein Rind z.B. hat eine normale Lebenszeit von 20 Jahren. Heute, in der Schlacht- und Milch-Zucht hat es zwischen ein paar Monaten und 4 Jahren. Ein Tier empfindet ebenso Freude und Schmerz wie wir. Ja, wir haben früher, in vor-zivilisierten Zeiten Tiere gejagt und verarbeitet. Aber das war insgesamt ein wenig anders als heute, jedenfalls nicht vergleichbar. Es ist ein Unterschied, ob Notwendigkeit aus Überlebensgründen besteht, oder ob es einfach nur ein Konsum-Artikel ist.
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Die Tierschützer, die einerseits arme Hunde aus Rumänien oder Spanien retten und sich dann das Wurstbrot verzehren oder abends ein Steak in die Pfanne hauen, die kann ich in Bezug auf Mitgefühl zum Tier nicht wirklich nachvollziehen. Wo ist der Unterschied zwischen dem Tier, dass man mit nach Hause nimmt und dem, das zur Nahrungsverwertung geschlachtet wird. Auch die Fell-Industrie "verarbeitet" weiterhin Tiere, das möchte ich hier auch erwähnen. Da werden Tiere gezüchtet und dann wegen ihrer Häute getötet. Die Art und Weise, wie das vonstatten geht, dass will lieber keiner sehen oder wissen. Auf Youtube gibt es genügend Filmchen von Schlachthäusern, Pelzfarmen usw. Ich bin kein Freund von Zurschaustellung von Leid, aber wen es interessiert, der kann gerne selbst schauen. Jedenfalls wird einem gesunden Menschen klar, dass es einfach grauenhaft ist, wie wir unsere Tiere verwerten. Der Hardline-Veganer verzichtet sogar generell auf die Verwendung von Tierprodukten.


Vegetarisch oder Vegan?

Die Ernährung auf vegan umzustellen; das heisst, auch auf Milch- und Ei-Produkte zu verzichten. Warum? Weil zur Herstellung von Milch- und Ei-Produkten auch Tiere leiden müssen. Eine Kuh gibt Milch, wenn sie ein Junges hat. Die Milchkuh von heute ist ein Industrie-Tier, deren Still-Phase erheblich verlängert wird, auf "Leistung" getrimmt ist. Das Kalb, welches sie damit eigentlich ernähren sollte, ist längst geschlachtet. Es wird mehr Milch produziert, als verbraucht wird. Für eine Kuh ist das eine Qual, jahrelang mit kilo-schweren Eutern das Leben zu fristen. Man kann sich doch einfach mal vorstellen, man würde das mit Menschen machen. Ja, aber.... es ist ja "bloss ein Tier". Mit welchem Recht sagen wir das?
Die Ei-Produktion ist ein Industriezweig, bei dem Hühner in Käfigen gehalten werden. Die Grossbetriebe halten diese Tiere zur Ei-Produktion gefangen, auf Leistung getrimmt. Männliche Küken werden getötet.
Über solche Dinge mache ich mir Gedanken. Auf Milch, Käse und Eier zu verzichten, das war im Moment noch schwer, weil ich dachte, ich müsse das irgendwie ersetzen. Ich merkte, wie konditioniert ich auf Milch- und Ei-Produkte war und das Gefühl von "unverzichtbar" hatte. Aber das ging mir auch so, als ich noch Fleisch gegessen habe. Meine Frage war dann: was esse ich denn dann überhaupt noch? Nüsse und Pilze haben Eiweiss. Gemüse kochen tu ich mir schon lange täglich. Auf der Insel hier wächst ja das ganze Jahr alles. Jeden Tag dazu noch eine Avocado, Bananen, Orangen, etc. Also satt werde ich. Seitdem ich aufgehört habe, Brot in Massen zu essen, nimmt auch das angesammelte Körperfett ab. Insgesamt fühle ich mich wohler und agiler.


Hinterfragen

Mir geht es nicht um Fanatismus, sondern um Bewusstsein und Bewusstheit in Bezug auf die Dinge, die ich esse. Die "Tierproduktion" ist ja nur ein Teil der Konsum-Nahrungs-Industrie deren Waren wir in den Supermärkten angeboten bekommen. Wichtig ist für mich, dass den Leuten klar wird, was sie essen und wen sie damit unterstützen. Man kann hier auf diesem Planeten nicht alles "gut" machen. Das liegt daran, dass diese Dimension sich in Form von Polarität auszeichnet. Es geht nicht darum, zu verzichten, sondern um einen persönlichen Weg, mit all dem umzugehen und trotzdem in Freude zu sein. Wenn etwas "auffällig" im Leben wird, mit dem man nicht mehr einverstanden ist, dann ist es die Ehrlichkeit zu sich selbst, die hinterfragt. Ist man zufrieden mit dem, was ist; das kann auch Akzeptanz in Bezug auf etwas sein, dann ist das ein gutes Lebensgefühl. In wieweit sich da der Einzelne einen Kopf macht, das sei jedem selbst überlassen.


Raubtier und Recht auf Fleisch

Es kommen Argumente in Bezug auf die Raubtiere hoch. Ja, es gibt Raubtiere. Sie reissen andere Tiere und essen sie. Das ist von der Natur auch in Ordnung so. Für viele Menschen ist das ein Argument, sich in Bezug auf das Fleisch essen darauf zu berufen. Es geht ebenso wenig darum, dass Raubtiere aus menschlichen Gründen zu Vegetariern um erzogen werden müssten. Deshalb erkläre ich nun Folgendes dazu: der Mensch hat, wie jedes andere Tier auch, einen Tierkörper. Der Unterschied zum Tier jedoch ist die Fähigkeit von einer bestimmten Form von Bewusstheit über das Sein. Ein Raubtier agiert nicht emotional, sondern instinktiv. Wenn ein Gepard egoistisch jagen würde, würde er nicht das schwache und kranke Tier aus der Herde holen, sondern das Leittier. Damit wäre das Überleben der Herde sehr gefährdet. Dem Gepard in diesem Fall spreche ich in seiner Unbewusstheit mehr Unterscheidungsvermögen zu, also manchen Mitmenschen in ihrer Gier. Ein Tier denkt nicht darüber nach, was es instinkthaft tut. Es ist unschuldig und folgt seinem Instinkt. Es ist interagiert als nützlicher Teil in seiner Umwelt. Es käme nie auf die Idee, sich seine eigenen Resourcen unter den eigenen Pfoten weg zu graben, Urwälder abzuholzen, seine Umwelt zu verseuchen etc.


"Vegan" und "gesunde Ernährung"

Viele denken, wenn sie "vegan ernähren" hören, dass automatisch alles gesund ist, was mit "vegan" etikettiert ist. Vegan bedeutet: keine Tierprodukte oder Produkte aus tierischer Produktion; dazu zählen massgeblich Fleisch, Eier und Milchprodukte. Ein ganzer Industriezweig hat sich auf vegane Produkte eingeschossen. Sie produzieren Ersatzprodukte wie Tofu, Wurstersatz, milchfreien Käse usw. Wie wir bereits von herkömmlicher Industrie-Nahrung wissen, gesund ist das nicht unbedingt. Alles, was durch Maschinen und in Massen hergestellt wird, braucht Zusätze und kostet Resourcen und vor allem Energie. Brauchen wir wirklich so viel Soja & Co aus aller Welt? Wer sich vegan und gesund ernähren möchte, dem rate ich zu Eigenanbau, oder zum lokalen Einkauf beim Obst- und Gemüsehändler. Man braucht auch keine "Ersatzprodukte"; das sind alles Konditionierungen im Mind. Man kann sich mit Obst und Gemüse reichlich und gut ernähren. Mit etwas Enthusiasmus und Phantasie ist der Tisch immer reich und bunt gedeckt. Langfristig gesehen halte ich es für zwingend notwendig, aus der Abhängigkeit von Industrie- und Konsumnahrung herauszukommen.


Vegane Missionare

Ich betrachte es, wie schon dargelegt, nicht für notwendig, fanatisch oder missionarisch zu sein. Zu Fanatismus gesellt sich sehr leicht das Elitär-Gefühl und damit ist jegliche progressive Entwicklung in Richtung Frieden und Miteinander im Keim erstickt. Es gibt keine "Besseren" und "Schlechteren". Sicher, es ist weise, sich wenn nötig abzugrenzen, aber das hat eher mit Liebe zum Selbst zu tun, denn mit "Besser-Schlechter". Wir werden einen Menschen, der sich herkömmlich ernährt, eher weniger zum Nachdenken zu bringen, wenn wir ihn bekämpfen. Ich habe früher Fleisch gegessen, ja; und damals war das gemäss meines damaligen Bewusstseins-Standes in Ordnung. Informationen über die Fleischherstellung und die Tierhaltung haben mich zum Nachdenken gebracht. Mein Mitgefühl wurde angesprochen. Wie spricht man Mitgefühl an? Bestimmt nicht mit Niedermachen, Schuldzuweisungen, Bekämpfen und Denunzieren. Damit geben wir den Menschen keine Wahl, festzustellen wo sie stehen, sondern zwingen sie in die Verteidigung. Bekämpfen und Schuldzuweisungen sind Attribute faschistoider Wesenszüge. Mitgefühl kann man aber mit Liebe ansprechen, mit teilhaben-lassen. Hast Du Erbarmen mit der Kreatur, die still hinter Mauern leidet? Entscheide selbst.


Fazit

Der Mensch jedoch, bei ihm kommt es darauf an, inwieweit er sich mit seinem Tierkörper identifiziert und unbewusst bleibt, oder sich aber seines Mitgefühls und seiner Spiritualität als Quelle erinnert. Ab diesem Moment verändert sich etwas. Oder auch nicht; aber das Ergebnis ist sehr präsent: die problematische Welt der Menschen auf dieser wunderschönen Erde.



Text von Christian Malzahn





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